Bachelor of Science (B.Sc.)
Mathematik in Medizin und Lebenswissenschaften
Ein starkes Fundament
Das Bachelor-Studium liefert nicht nur die theoretischen Grundlagen in wichtigen Kerngebieten der Mathematik, sondern betont auch den Anwendungsbezug. Bereits im Bachelor-Studium werden fachübergreifende Denkweisen zur Lösung biowissenschaftlicher Probleme vermittelt, um so schon frühzeitig die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Biologen, Medizinern, Pharmazeuten oder Biochemikern vorzubereiten.
Gute Bachelor-Absolventen, egal ob aus Lübeck oder von einer anderen Hochschule, sollten ein Master-Studium anschließen. Der Bachelor erlaubt es, in einer Firma Fuß zu fassen und dort auch voranzukommen, aber erst der Master bietet den Raum diejenigen Fähigkeiten zu entwickeln, auf die es im Laufe eines Berufslebens auf Dauer ankommt. Master-Studierende erwerben spezialisiertes und vertieftes Wissen jenseits von Wikipedia und Standard-Lehrbüchern.
Im Zentrum des Studiums steht die mathematische Modellierung von Sachverhalten, insbesondere der Medizin und der Biowissenschaften, die Simulationen, Vorhersagen und qualitative Untersuchungen ermöglicht.
Damit sind die Studierenden frühzeitig an anspruchsvollen Forschungsproblemen herangeführt und erlernen interdisziplinäre Zusammenarbeit z.B. mit Medizinern, Biologen und Physikern. Nicht selten können die Ergebnisse von Masterarbeiten auf internationalen Fachtagungen bzw. in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht werden.
Art des Studiums
VollzeitRegelstudienzeit
6 SemesterCredits
180 ECTSSprache des Studiums
DeutschBewerbungszeitraum
01.05. - 15.09.
Art der Zulassung
ZulassungsfreiBeginn des Studiums
WintersemesterAbschlussart
Bachelor of Science (B.Sc.)Hinweise zur Bewerbung
Bewerbung online über das Bewerbungsportal der Universität
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Inhalte des Studiums
Die Regelstudienzeit des Bachelor-Studiums beträgt drei Jahre. Die ersten fünf Semester enthalten größtenteils verpflichtende Grundvorlesungen. Im Bereich der Mathematik werden beispielsweise folgende Schwerpunkte gesetzt:
Analysis
Hier werden die Grundlagen der Differential- und Integralrechnung vermittelt. Ein besonderes Ziel besteht darin, mathematische Methoden auf mehr algorithmisch formulierte Verfahren umzuschreiben bzw. solche Verfahren effizienter und schneller, d.h. für die Anforderungen moderner Computer nutzbar zu machen. Dabei kommt z.B. die Approximationstheorie, in der es um die Annäherung komplizierter durch besonders einfache Funktionen geht, zum Tragen.
Lineare Algebra und diskrete Strukturen
Neben grundlegenden Strukturen wie z.B. Mengen, Abbildungen und Vektorräumen wird der Matrizenkalkül zur Lösung linearer Gleichungssysteme behandelt. Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, einerseits ein Verständnis für mathematische Denkweisen und abstrakte Strukturen entwickeln, andererseits mathematische Fragestellungen aus den Naturwissenschaften, der Informatik und der Medizin in Gleichungen umzusetzen und diese algebraisch zu lösen.
Numerik
Neben klassischen Inhalten wie die Fehlerrechnung oder die näherungsweise Lösung komplexer Gleichungen und Gleichungssysteme sowie von Integralen, liegt ein Schwerpunkt auf Fragen der Bildanalyse und -verarbeitung, die beispielsweise in der modernen medizinischen Diagnostik und Therapeutik in Nuklearmedizin und Chirurgie auftreten. Der rechentechnischen Umsetzung von Verfahren und Algorithmen wird besondere Beachtung gewidmet.
Stochastik
Im Zentrum stehen stochastische Grundkonzepte wie z.B. Wahrscheinlichkeitsräume, Zufallsgrößen und -vektoren, Verteilungen und bedingte Wahrscheinlichkeiten. Es wird verdeutlicht, dass stochastische Modelle als Modelle von Zufallsphänomenen unerlässlich für die Beschreibung, Simulation und Vorhersage von Prozessen in Natur und Technik sind und Anwendung in den Lebenswissenschaften von der Genetik bis zur Untersuchung von Epilepsie- und Schlafdaten finden.
Biostatistik
Neben Verfahren der beschreibenden Statistik werden Grundprinzipien des statistischen Schätzens und Testens mit besonderem Augenmerk auf die Interpretation von Ergebnissen und statistischen Fehlern behandelt und grundlegende statistische Modelle betrachtet. Außerdem geht es um die Anwendung ausgewählter Test- und Schätzverfahren und um die Planung von Fallzahlen. Methoden der Biostatistik sind wichtige Hilfsmittel, um zuverlässige Aussagen in der medizinischen und pharmazeutischen Forschung zu erhalten.
Weitere mathematische Fächer sind Biomathematik, Modellierung biologischer Systeme und Optimierung.
Mit den Veranstaltungen Allgemeine Biologie und Kurs, Allgemeine und Anorganische Chemie, Grundlagen der Physik und Physikalischer Kurs werden die naturwissenschaftlichen Grundlagen für das Studium gelegt.
Hinzu kommen mit Programmieren, Algorithmen und Datenstrukturen und Grundlagen der Bioinformatik Fächer, in denen theoretisches und praktisches Rüstzeug der Informatik geliefert werden.
Schließlich bilden die Fächer Klinische Studien, Genetische Epidemiologie und Statistik-Praktikum eine besondere Brücke zu medizinischen und naturwissenschaftlichen Anwendungen.
Insbesondere im sechsten Semester kann je nach Interesse aus speziellen Vertiefungsvorlesungen ausgewählt werden. In diesem Semester wird auch die Bachelor-Arbeit verfasst. Sie kann entweder in einem Institut der Universität oder in einem auswärtigen Unternehmen geschrieben werden. Die Bearbeitungszeit beträgt üblicherweise drei Monate.
Anteile der Studieninhalte im Bachelor
Studienplan
Im empfohlenen Studienverlauf sind alle Lehrveranstaltung aufgelistet. Er zeigt an, in welchem Semester eine Lehrveranstaltung besucht werden sollte.
Nähere Informationen zu den einzelnen Modulen stehen im Bachelor-Modulhandbuch. Im Studienplan ist jeweils auf diese verlinkt.
Bewerbung und Zulassung
Ein Studienbeginn ist immer zum Wintersemester des Jahres möglich.
Bewerbung/Einschreibung für das Bachelorstudium
Es liegen keine Zulassungsbeschränkungen vor, Bewerbungen werden direkt an die Universität geschickt. Die Bewerbung kann online über die Seite der Universität vorgenommen werden. Bewerbungsschluss ist in jedem Jahr der 15. September.
Alle wichtigen Informationen zum Einstieg ins erste Semester finden Sie hier.
Häufig gestellte Fragen
Studierende haben insgesamt drei Prüfungsversuche pro Modul. Die Prüfung sollte nach dem Erwerb der Prüfungsvoraussetzungen angegangen werden, dabei kann jedoch frei zwischen dem ersten und zweitem Termin entschieden werden. Hat man einmal eine Prüfung versucht und ist durchgefallen, so ist man verpflichtet den nächst möglichen Prüfungstermin erneut wahrzunehmen. Ein Nichterscheinen gilt hier als weiterer Fehlversuch.
Eine einmal mit mindestens 4.0 bestandene Prüfung kann nicht wiederholt werden.
Im Bachelorstudium werden hauptsächlich die Grundlagen in Mathematik, Informatik und Lebenswissenschaften vermittelt. Eine Spezialisierung ist durch die Belegung von Wahlpflichtfächern im 6. Semester möglich.
Der Studienverlaufsplan ist keine feste Vorgabe, sondern sollte lediglich als Empfehlung gesehen werden. Veranstaltungen, sofern sie inhaltlich aufeinander aufbauen, können durchaus in anderer Reihenfolge gehört werden.
In einem Proseminar werden von jedem Teilnehmer Vorträge zu einem vorgegebenen Thema vorbereitet und absolviert. Diese Vorträge sollten ca. 45 Min. lang sein, mit einer anschließenden Diskussion. Außerdem besteht während aller Vorträge Anwesenheitspflicht. Abschließend wird eine schriftliche Ausarbeitung über das bearbeitete Thema abgegeben.
Eine zentrale Stellung im Bachelorstudium nimmt das Interdisziplinäre Seminar ein. Hier halten die Studierenden Vorträge zu aktuellen Forschungsthemen, bei deren Bearbeitung mathematische Methoden zum Zuge kommen. Ausgangspunkt ist eine Veranstaltung, bei der Wissenschaftler aus verschiedensten Bereichen der Universität, z.B. der Medizin, der Biochemie, Physik oder Bioinformatik, Vortragsthemen liefern, die in vielen Fällen in einer Bachelor-Arbeit münden.
Die Bachelorarbeit darf nach offizieller Anmeldung beim Prüfungsamt 6 Monate nicht überschreiten. Die Arbeit kann an Instituten und Kliniken der Universität zu Lübeck geschrieben werden. Themen können entweder durch Aushänge oder direkte Nachfrage bei den entsprechenden Dozenten oder Dozentinnen gefunden werden. Eine externe Bachelorarbeit ist ebenfalls möglich, jedoch erfordert dies die Eigeninitiative der Studierenden.
Prüfungsangelegenheiten
Dem Prüfungsausschuss gehören Professoren, Wissenschaftliche Mitarbeiter und Studierende an. Er entscheidet über die Auslegung der Prüfungsordnung und kümmert sich um Fälle, die in den Ordnungen vielleicht nicht vorgesehen oder abgedeckt sind.
Wenden Sie sich an den Prüfungsausschuss, wenn in Ihrem Studium etwas nicht Vorhergesehenes passiert wie eine längere Krankheit oder Probleme bei Prüfungen. Der Ausschuss kann (natürlich nur in echten Ausnahmesituationen) Sondergenehmigungen erteilen und Sonderregelungen für Sie schaffen.
Typischerweise sollten Sie sich direkt an den Vorsitzenden des Ausschusses wenden, er kann vieles direkt entscheiden, es muss nicht immer langwierig der Auschuss tagen.
Satzungen des Studienganges.
Klausurtermine und sonstige Formalien zu Klausuren sind für alle Bachelor- und Masterstudiengänge einheitlich geregelt.
Formulare und Merkblätter wie z.B. zur Ausgabe der Bachelorarbeit, Deckblatt für die Bachelorarbeit oder der Anmeldung des Kolloquiums zur Bachelorarbeit gibt es auf der allgemeinen Formularseite des Prüfungsamts und der speziellen Seite für mathematikbezogene Formulare.